Brauer als Beruf

      Brauer als Beruf

Ein Beruf – viele Facetten

Das Bier ist nur so gut wie die Menschen, die es herstellen. In der Brauerei wird Technik großgeschrieben, und der Beruf des Brauers und Mälzers verlangt sehr gut und vielseitig ausgebildete Fachkräfte. Sie steuern und überwachen den gesamten Brauprozess: vom Einkauf der Rohstoffe bis zur Abfüllung des Bieres. Die Bewertung von Gerste, Weizen und Hopfen gehört ebenso dazu wie die Bereitung von Malz, der Einsatz von Hilfsstoffen oder die Wartung und Bedienung von Brau- und Abfüllanlagen. Der Brauer rührt heute nicht mehr per Hand die Maische im Kessel, sondern steuert sämtliche Produktionsabläufe mit Hilfe hochmoderner Computertechnologie.

Um die Qualität des Lebensmittels Bier sicherzustellen, sind Kenntnisse in Mikrobiologie und Botanik, in Biochemie und Analytik unerlässlich. Dazu kennen sich Brauer und Mälzer in den Bereichen Energieversorgung, Umweltschutz und Hygiene aus. Und damit das Bier nicht nur schmeckt, sondern sich die Herstellung auch rechnet, braucht es betriebswirtschaftliches Know-How.
Langweilig wird es also nicht. Nach der erfolgreichen Ausbildung stehen für die Brauer/Mälzer nicht nur die Einsatzmöglichkeiten in Sachsen offen. In Deutschland und in der ganzen Welt sind hochqualifizierte Brauer/innen und Mälzer/innen begehrte Experten für die Bierbranche.

Brauer/in und Mälzer/in –
ein Beruf mit Tradition und Zukunft

Die Brauwirtschaft gehört zu den wichtigsten Zweigen der deutschen Lebensmittelbranchen – das trifft speziell auch auf Sachsen zu. Die sächsischen Brauerei-Unternehmen sind Arbeitgeber für weit über zweitausend Beschäftigte. Die Mehrzahl der geforderten Qualifikation basiert auf der Facharbeiterausbildung. Neben anderen Berufsfeldern ist selbstverständlich der Abschluss als Brauer/in und Mälzer/in die branchenspezifische Qualifikation.

Der Weg zum Erfolg

Welche Voraussetzungen sind gefragt? Wer sich für die Ausbildung zum Brauer und Mälzer, bzw. zur Brauerin und Mälzerin interessiert, braucht einen qualifizierten Schulabschluß: Hauptschule, Realschule oder Gymnasium. Das Verständnis für technische Zusammenhänge ist genauso gefragt wie eine rasche Beobachtungsgabe, Konzentrations-fähigkeit und schnelle Reaktion. Zum Beruf des Brauers gehört auch Flexibilität, selbständiges Denken, eigenverantwortliches Handeln und die Fähigkeit zur Teamarbeit. Übrigens: Brauen ist immer noch ein Handwerk. Da muss auch einmal kräftig zugepackt werden.

Theorie und Praxis

Die Ausbildung läuft nach dem dualen System: in den Brauereien und Mälzereien und in der Brauerberufsschule. In einem Brauerei- und einem Mälzereibetrieb werden in erster Linie die praktischen Fertigkeiten vermittelt. Die Auszubildenden durchlaufen nach einem Zeitplan alle Abteilungen der Brauerei. Dort lernen sie zum Beispiel die Qualität von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zu prüfen, den Maischvorgang - je nach Biertyp und Malzqualität - durch Zeit-, Temperatur- und Mengenregelung zu führen, Klarheit und Konzentration der Würze zu prüfen, Wasseranalysen durchzuführen, die Gärung und den Filtriervorgang zu kontrollieren, das Bier zu analysieren, die Anlagen betriebsbereit zu halten und deren Sicherheit zu prüfen.

Aufgabe der Berufsschule ist es, fachliche Kenntnisse theoretisch zu untermauern und Zusammenhänge zwischen den einzelnen Produktionsabläufen zu vermitteln. Die Auszubildenden lernen nicht nur, wie etwas zu tun ist, sondern auch, warum. Im allgemeinen beträgt die Ausbildungszeit drei Jahre. Nach dem zweiten Jahr wird eine Zwischenprüfung abgelegt. Die Ausbildungszeit kann bei Mittlerer Reife um ein halbes Jahr und bei Abitur um ein Jahr verkürzt werden.

Die Facharbeiterprüfungen werden vor den Handwerkskammern (HWK) oder den Industrie- und Handelskammern (IHK) abgelegt. Das richtet sich danach, welcher Kammer der Ausbildungsbetrieb angeschlossen ist.

Was wird verdient?

Die Ausbildungsvergütung richtet sich nach den gültigen Tarifverträgen bzw. den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Zur Zeit liegt die Ausbildungsvergütung in tarifgebundenen Betrieben bei ca. 600,- € im ersten Lehrjahr und entwickelt sich bis zu ca. 800,- € im dritten Lehrjahr. In Abhängigkeit vom konkreten Arbeitsplatz nach bestandener Facharbeiterprüfung können die Brauer/Mälzer mit überdurchschnittlichen Einstiegsgehältern und einer interessanten Perspektive rechnen.

Dresden – der Berufsschul-Standort in Ostdeutschland

Seit über fünfzig Jahren werden in Dresden Brauer/Mälzer ausgebildet. Der Sächsische Brauerbund und der Verein zur Förderung des Berufsnachwuchses der Brauer und Mälzer können allen Interessierten die Kontaktaufnahme und eine fachtheoretische Ausbildung zum Brauer/Mälzer empfehlen, am

Beruflichen Schulzentrum Ernährung in Dresden
Canalettostraß3 8
01307 Dresden

Tel. 0351-459 00 81

Informieren Sie sich ausführlich unter: www.bsz-ernaehrung.de

Sehen Sie hier einen Film zur Brauerausbildung in Dresden

Wie geht es weiter?

Mehrere Jahre Berufserfahrung - möglichst in unterschiedlichen Betrieben - sind die Voraussetzung, sich zum Braumeister, bzw. Brautechniker weiterzubilden. Wer Braumeister werden möchte, muß eine Meisterschule für das Brauwesen mit entsprechender Prüfung absolvieren. In kleineren Betrieben beginnt der Meister oder Brautechniker als Betriebsleiter oder dessen Stellvertreter und ist der Geschäftsleitung direkt unterstellt. In Großbetrieben gibt es die Möglichkeit, als Abteilungsleiter, Betriebskontrolleur, Brauführer, Laborleiter oder im technischen Außendienst eingesetzt zu werden.

Junge Männer und Frauen mit entsprechenden Schulabschlüssen haben die Möglichkeit, sich in unterschiedliche Richtungen als

  •     Diplom-Braumeister/in
  •     Produktionsleiter/in für Brauwesen und Getränketechnik
  •     Dipl.-Ing.(FH) Lebensmitteltechnologie/Brauwesen.

 weiter zu qualifizieren.

Wo gibt es weitere Infos?

Nähere Auskünfte über freie Lehrstellen und Einzelheiten der Ausbildung geben die Arbeitsämter, deren Adressen im Telefonbuch zu finden sind. Wichtig ist auch ein Besuch im Informationszentrum des Arbeitsamtes.

Nachwuchs suchen Brauereibetriebe aller Größenordnungen. Es lohnt sich deshalb auch, mit Brauereien in der Umgebung direkt Kontakt aufzunehmen. Handwerkskammern, bzw. Industrie- und Handels-kammern gibt es in allen Regierungsbezirken. Sie informieren über Einzelheiten der Ausbildungsordnung und helfen mit Adressen weiter. Auch die Brauberufsschulen und Meisterschulen sind eine gute Informationsquelle. Abiturienten, die Interesse daran haben, Brau-wirtschaft zu studieren, können sich auch direkt an die beiden Universitäten Berlin und München/ Weihenstephan wenden, die diesen Studiengang anbieten. Beide Unis stehen auch im Internet.

Berufsschulen und
 Meisterschulen

Berufl. Schulzentrum für Ernährung
Canalettostraße 8
01307 Dresden

Berufliches Schulzentrum
FS für Lebensmitteltechnik
Weißeritzstraße 11
01744 Dippoldiswalde

Berufsschule für das Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe
Simon-Knoll-Platz 3
81669 München

Ferdinand Steinbeis-Schule

Egginger Weg 26
89077 Ulm

Gewerbliche Schulen III
Brügmannstraß3 25-27a
44135 Dortmund

Hans Wilsdorf Schule

Georg-Hagen-Straße 35
95326 Kulmbach

Schulzentrum am Rübekamp
Rübekamp 37-39
28219 Bremen

Staatl. Berufsschule Karlstadt

Baggertsweg 15
97753 Karlstadt

Universitäten

Brauerlehranstalt der VLB
Seestraße 13
13353 Berlin

Doemens-Fachakademie
Stefanusstraße 8
82166 Gräfelfing

Ferdinand Steinbeis-Schule
Egginger Weg 26
89077 Ulm

TU München/Weihenstephan
85350 Freising


Über deutsches Bier und die Berufe rund ums Bier gibt es jede Menge Fakten im Internet. Hier eine Auswahl an Adressen:


Deutscher Brauer-Bund
http://www.brauer-bund.de

Technische Universität Berlin
http://www.brauwesen.tu-berlin.de


Technische Universität München/ Weihenstephan
http://www.weihenstephan.de


Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin
http://www.vlb-berlin.org

Infobase Berufswahl
http://www.planet-beruf.de

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